Vortrag: Slow Händwörk in de Atteljäh änd in de Dunkälkammer

Dozentin: Antje Kröger
Datum / Zeit:
Ort: Festivalgelände

Ach drei Herzen schlagen zwischen meinen Brüsten. Herz No ONE: Das Geschichtenerzählende, Herz No TWO: Das Licht- und Kompositionsverrückte, Herz No THREE: Das Handwerkliche.


Ästhetik, die in eine Zeit reicht, die noch langsamer war – stets versuche ich in meinen Bildern diese zu erzeugen. Als slow living nicht nur eine Floskel zur Rückbesinnung und für innere Einkehr war, sondern eine Unumgänglichkeit jedes Lebens darstellte. Ein langsamer Prozess ist meine Arbeit ohnehin. Den Menschen vor der Kamera zu erfühlen, dafür braucht es Zeit. Diese Zeit bekommt nun auch das Handwerk, mein drittes Herz. Slow Händwörk in de Atteljäh änd in de Dunkälkammer! Jeder Auswurf ein Artefakt, gezeichnet von Rissen, Schattierungen und Unschärfen. Unwägbarkeiten, die dem Bildschaffenden die Kontrolle nehmen, dafür dem Ergebnis im ungeübtem und unfreiem Auge Fehlerhaftigkeit, dem weitem Blickfeld aber Interpretationsfreiraum und Anziehung schenken.
Das Material benötigt ähnliche Aufmerksamkeit wie Sujet, Komposition und Licht. All dies in Einklang zu bringen, ist ein langsamer Lernprozess, bei dem Geduld und ein sich Einlassen auf den Entstehungsprozess, einen Mehrklang erzeugen können, der länger nachhallt. Der Reiz des Schroffen, die Wendungen, die zu beeinflussen nur begrenzt möglich sind, die Fragen des Uneindeutigen. Zutage fördern von Uneindeutigkeiten, dem möchte ich mich mit meiner Analogen Fotografie widmen.

Themen:

Wozu das analoge Handwerk beherrschen?
Warum Improvisation einen Qualitätssprung fördert?
Welche Rolle spielen Zufall, Zerfall und Zeit?
Woher kommen all die Materialien & sind die Kosten für die Analoge Fotografie noch leistbar für Kunstschaffende?
Wie fühlen sich Langmut, Warten und Lernen an?
Was bedeuten Fehler, Missgeschicke & Unvorhersehbarkeiten?
Wie schädlich sind Chemikalien für mich und meine Umwelt?
Warum brennt es schon mal in der Großformatkamera?
Wieso lohnt sich das Schleppen von analoger Technik, wenn doch angeblich die beste Kamera die ist, die mensch immer dabei hat?
Was sind analog/digitale Re-mixe?


Aristoteles Hole – Talk über Lochkamera-Bilderzeugung und die Erfindung der Camera Obscura

Kursleiter: Justin Quinnell
Datum / Zeit:
Ort: Festivalgelände

Aristotles Hole
– Vortrag, der die Geschichte, Wissenschaft und Entwicklung der Entdeckung des Lichts, der Lochkamera-Bilderzeugung und der Erfindung der Camera Obscura behandelt. Bis hin zu zeitgenössischen Ansätzen der Lochkamerafotografie, die hauptsächlich die Zeit vor dem Internet abdecken.